Ein starker Rücken ist die Voraussetzung für ein vitales Leben ohne Bewegungseinschränkungen.
Auch im Arbeitsalltag ist ein regelmäßiges Rückentraining ein wichtiger Faktor für die Work-Life-Balance, denn Rückenverspannungen sind oftmals sowohl Ursache als auch Folge von Stress im Berufsleben.
Unser Körper ist das Haus unserer Seele, doch statt dies zu pflegen, widmen wir uns eher unserer Arbeit, unserem Wohnhaus oder Auto, um sie auf Vordermann zu bringen und vernachlässigen dabei unsere Gesundheit. Wir schultern uns sprichwörtlich zu viel auf.
Tobias Kuhn möchte Menschen darin unterstützen, ihre Gesundheit ins Gleichgewicht zu bringen. Als Fitnessökonom weiß er, worauf es bei der Kräftigung des Rückens ankommt.
Tobias, welche Zonen des Rückens werden heutzutage am meisten durch Stress, falsche oder unzureichende Bewegung beansprucht?
Am häufigsten treten Beschwerden an der Lendenwirbelsäule auf. Durch degenerative Prozesse und unphysiologische Belastung kommt es gerade zwischen dem vierten und fünften Lendenwirbel oft zum Bandscheibenvorfall.
Deshalb ist es sehr wichtig, physiologische Belastungsreize durch Bewegung auszulösen und so eine Dehydrierung der Bandscheibe zu vermeiden.
Neben der Lendenwirbelsäule will ich hier auch die Halswirbelsäule erwähnen. Gerade Personen, die viel sitzend am Computer arbeiten, klagen oft über Nackenschmerzen. Auch hier ist gezieltes Training und Dehnen sinnvoll.
Wie sieht ein solches Rückentraining bei dir aus?
Der Schwerpunkt liegt auf der rumpfstabilisierenden Muskulatur. Die Wirbelsäule sollte in alle vier Bewegungsrichtungen trainiert werden. Sowohl statisch als auch dynamisch. Bei Nackenschmerzen gehe ich gezielt auf eine Verbesserung der Haltung und eine Stärkung, der dafür verantwortlichen Muskeln ein.
Zu den Kräftigungsübungen kommen noch Übungen zur Mobilisation, um verkrampfte Muskeln zu entspannen und muskulären Dysbalancen entgegenzuwirken.
Worauf legst du bei dem Training mit deinen KundInnen besonderen Wert?
Ich achte bei allen Übungen vor allem auf die Qualität der Bewegungsausführung. Gerade bei Problemen an der Wirbelsäule ist es wichtiger, die Bewegungen langsam und korrekt auszuführen, als möglichst viele Wiederholungen zu absolvieren.
Gibt es Übungen, die jeder regelmäßig durchführen sollte oder wird der Trainingsplan sehr individuell gestaltet?
Ein Trainingsplan sollte immer möglichst individuell gestaltet werden und besteht aus einer ganzen Reihe von ausgewählten Übungen.
Generell sollten schon präventiv auf genügend Bewegung geachtet werden. Wenn man mit akuten Rückenschmerzen Probleme hat, sollte man ein sehr gezieltes Training mit einem Fachmann besprechen.
Könntest du uns eine deiner Übungen empfehlen und die Durchführung erläutern?
Die Übung "Beinheben im Unterarmstütz" ist ein gutes Beispiel für eine rumpfstabilisierende Kräftigungsübung. Der Oberkörper wird auf den Unterarmen abgestützt. Becken und Beine werden auf den Fußballen abgestützt. Grundspannung in der Gesäß- und Rumpfmuskulatur aufbauen. Ein Bein vom Boden anheben und anschließend wieder zurück zum Boden bewegen.
Vielen Dank, Tobias! Diese Übung nehmen wir mit ins Wochenende, um die nächste Arbeitswoche fitter und entspannter starten zu können.